Chronische rheumatische Beschwerden können sehr häufig durch Chlamydienbefall verursacht werden. Chlamydien sind winzige kugelförmige Bakterien, die so klein sind, dass sie sich in unseren Körperzellen als Zellparasiten einnisten können. Die Regionen, die sie am liebsten bewohnen, sind die Schleimhäute. Deswegen ist es auch möglich, dass Chlamydien nach Schmierinfektion im Genitalbereich, sowie im Bereich der Augen und Atemwege siedeln und dort Probleme verursachen. Wegen den weitreichenden Folgeschäden besitzt die Chlamydien-Infektion im Uro-Genitaltrakt aber die größte Bedeutung.

Die Infektion mit Chlamydien, einer der häufigsten Geschlechtskrankheiten überhaupt.

Je nach Altersgruppe sind bis zu zehn Prozent der Bevölkerung mit Chlamydia trachomatis infiziert. Neben der Unfruchtbarkeit bei Frauen gibt es noch eine weitere Komplikation bei einer Infektion mit Chlamydien. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen entstehen häufig schmerzhafte Gelenkentzündungen als Folge der bakteriellen Infektion. Der Grund: Der Körper wehrt sich gegen die Chlamydien und fährt in diesem Kampf mit seinem Immunsystem alle Geschütze auf. Hier kommt es dann zu einer „Überreaktion“, die dazu führt, dass auch körpereigene Strukturen – hier vorzugsweise Gelenke – angegriffen werden. Das ganze Geschehen fällt letztendlich unter den großen Überbegriff „rheumatische Erkrankung“. Das Fatale bei einer Chlamydien-Infektion: Man kann sie nur schwer erkennen. Nach einer Infektion klagen lediglich 25 Prozent der Frauen und die Hälfte der Männer über Beschwerden. Das bedeutet: Diese Erkrankung bleibt häufiger als wir denken unerkannt und arbeitet weiter im Hintergrund.

Yvonne Rosenfeldt-Watanabe