Tinnitus eine Erkrankung des Ohr-Apparates, die  häufig eine chronische Entwicklung hat, ist gekennzeichnet durch ein Sausen, Klingelgeräusch oder auch einen dauernden dumpfen Summton im Ohr, mal  ein grollendes Rumpeln, aber auch  hohes Klicken, Zischen oder Knirschen.
Ludwig van Beethoven war von Tinnitus geplagt bevor er taub wurde.

Ursachen
Die Ursachen einer Tinnituserkrankung sind vielseitig:
Mangeldurchblutung ist eine der Hauptursachen. Das empfindliche System braucht Sauerstoff, um richtig zu funktionieren. Raucher haben ein sehr dickflüssiges Blut, sowie auch Personen die zu wenig Wasser trinken oder übermäßig tierisches Eiweiß essen.
Stress ist ebenso ein Tinnitusauslöser. Übermäßiger Stress erhöht die Viskosität des Blutes, was wiederum in erster Linie die Durchblutung negativ beeinflusst.
Eine Fehlstellung der ersten Halswirbel kann sich auch negativ auswirken. Gelenke wie das Cranio-Mandibulargelenk beeinflussen das Innenohr um über Scherkräfte einen Tinnitus auszulösen.
Die Ton- und Geräuschewahrnehmung wird im Gehirn bearbeitet, gerade hier findet, laut neuesten Studien, ein gestörtes nervöses Schallverarbeitungsmuster statt.

Therapie Möglichkeiten:

1.- Anti Tinnitus Training
Dieses Heilverfahren wurde in Amerika entwickelt und besteht darin unsere Ohren mit verschieden Reizen möglichst lange zu beschäftigen, so dass sich unser Hören nicht mehr mit dem Tinnitus, sondern mit den wirklich interessanten Reizen aus der Außenwelt  auseinandersetzt. Unser interner Stille-Pegel wird somit angehoben und die Grundgeräusche des Innenohrs versinken. Das Gehirn lernt wirklich umzudenken.  Hier das Wichtigste:

  • Die Beschallung sollte konstant aufgebaut werden am Anfang sechs Stunden später vier Stunden.
  • Allgemein sollten Sie in allen Räumen eine dezente Geräuschquelle haben z. B einen Zimmersprungbrunnen oder leise Musik.
  • Meiden Sie Stille, aber auch Lärm.
  • Gehen Sie im Wald spazieren, hören Sie das Rauschen der Blätter, meiden Sie stürmisches Wetter.
  • Geräusche von belebten Straßen sind gut, Lärm jedoch wirkt sich negativ aus.
  • Diese Methode ermöglicht eine Besserung bis zu ca. 80 Prozent.

2.- Mitochondrien Medizin und Orthomolekulare Medizin

Magnesium verbessert den Blutfluss zum Innenohr und die Erholungsfähigkeit strapazierter Hörzellen wird unterstützt. Dabei vermindert Magnesium eine lärminduzierte Vasokonstriktion der kleinen Blutgefäße. In einer Studie der Universität Padua wurde der Effekt einer Antioxidantientherapie bei 31 Tinnitus Patienten untersucht. Die Antioxidantienkombination bestand aus einer Mischung von Phospholipiden, den Vitaminen C und E sowie Betacarotin. Die Verabreichung der Antioxidantienmischung führte zu einem signifikanten Abfall von Malondiadehyd (ist ein hochreaktiver Dialdehyd. Er entsteht biochemisch als Abbauprodukt mehrfach ungesättigter Fettsäuren und ist ein wichtiger Biomarker für oxidativen Stress). Es kam außerdem zu einer großen Verbesserung der subjektiven Tinnitusbeschwerden. Bei der Audiometrie konnte keine Veränderung festgestellt werden. Die Autoren der Studie empfehlen eine orale Antioxidantientherapie als sinnvolle additive Behandlungsmöglichkeit bei Tinnitusbeschwerden.
Carnitin
Auch Carnitin erwies sich als wirksame Substanz bei der Behandlung von Lärmschäden. Sowohl NAC als auch Carnitin stabilisierten die Mitochondrienfunktion und verminderten Haarzellverluste.
Cystein
In verschiedenen Studien wurde N-Acetylcystein bei lärminduzierten Hörstörungen eingesetzt. NAC kann lärminduzierte Innenohrschäden vermindern, die offensichtlich zu einem großen Teil auf einer vermehrten Freisetzung freier Radikale beruhen.
Coenzym Q10 (Ubichinon)
In einer Studie der Charité in Berlin wurde festgestellt, dass eine Coenzym-Q10-Supplementierung die Tinnitusbeschwerden bei Patienten mit niedrigen Q10-Konzentrationen deutlich besserte. Damit wurde erstmals der therapeutische Effekt von Coenzym Q10 bei chronischem Tinnitus nachgewiesen.
In einer Studie der katholischen Universität Rom konnte ein Zusammenhang zwischen einem Hörsturz und der Q10-Konzentration gezeigt werden. Niedrige Q10-Konzentrationen sowie hohe Konzentrationen von Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin waren signifikant mit dem Risiko für Hörsturz assoziiert, hier sind Folsäure und Vitamin B12 indiziert.
Johanniskraut
An der HNO-Universitätsklinik in Rostock bekommen Tinnitus Patienten Johanniskraut verabreicht (Depressionstherapie). Die Patienten berichten einen Rückgang der Tinnitusbeschwerden.

3.- Entspannung

Sorgen Sie für ausreichende Entspannung, wenn nötig mit Hilfe von Entspannungstechniken wie:

  • Autogenes Training
  • Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson
  • Biofeedback
  • Qi-gong
  • Kinesiologie
  • Die Regelmäßigkeit der Entspannung ist von zentraler Bedeutung, um die Entwicklung von Tinnitus zu meiden bzw. ihr entgegen zu wirken.

Yvonne Rosenfeldt-Watanabe

 

Häufig gestellte Fragen zu Tinnitus das ewige Ohrsausen

1.Wo liegt der Unterschied zwischen einem Hörsturz und Tinnitus?

Ein Hörsturz, auch Ohrinfarkt, ist ein plötzlich, meist einseitig auftretendes Hörproblem, auch „Innenohrschwerhörigkeit“ bis hin zum Hörverlust ohne eine offensichtliche Ursache.
Von den meisten Patienten wird ein dumpfes Gefühl, wie Watte im Ohr, als Hauptsymptom beschrieben. Der Hörsturz wird den Krankheiten zugeordnet.
Treten Ohrgeräusche wie Summen, Pfeifen oder Rauschen auf, sprechen wir vom Tinnitus.
Tinnitus ist ein Symptom und tritt häufig in Kombination mit einem Hörsturz auf.

2.Wie verhalte ich mich nach einem Hörsturz?

Jeder Hörsturz ist ernst zu nehmen, er ist aber kein Notfall. Dennoch muss eine Behandlung oder
Therapie eingeleitet werden, um die Entwicklung eines chronischen Zustands zu vermeiden. Gut die
Hälfte aller Patienten erlangen ihr Gehör nach ein paar Stunden oder höchstens ein bis zwei Tagen
wieder.

3.Ist ein Hörsturz immer die Ursache für einen Tinnitus?

Nein, ein Hörsturz kann mit einem Tinnitus einhergehen, aber das ist nicht immer der Fall.
Das Symptom Tinnitus kann verschiedenste Ursachen haben, wie Stress und emotionale Belastung,
ein Knalltrauma, Mittelohrentzündung und vieles mehr.

4.Kann ein Tinnitus in beiden Ohren auftreten?

Die Ohrgeräusche werden zwar im Ohr wahrgenommen, da alle Geräusche auf das Ohr projiziert
werden, das Ohr ist jedoch nicht der Entstehungsort von Tinnitus. Vielmehr handelt es sich um eine
Veränderung der Wahrnehmung in den zentralen Teilen des Gehirns. So kann der Tinnitus von den
Betroffenen sowohl in einem Ohr, beiden Ohren oder auch mittig im Kopf wahrgenommen werden.

5. Welche Behandlung empfehlen Sie bei Tinnitus?

In meiner Praxis für Haut- und Stoffwechselerkrankungen werden Patienten mit Tinnitus wie folgt
behandelt:

  • Gabe von Durchblutung steigernden pflanzlichen Mitteln:
    – Ginkgo biloba (Ginkgo/Tempelbaum)
    – Padma 28, Kräuter-Heilmittel-Mischung aus der Tibetischen Medizin. Diese Kräuter haben eine
      durchblutungsverbessernde und entzündungshemmenden Wirkungsweise.
  • Weiter sollten Sie Ihre Homocysteinwerte, im Blut messen lassen, es könnte zu Einlagerungen in
    den Kapillargefäßen gekommen sein und diese sind die Ursache für Mikrozirkulationsstörungen.
  • Akupunktur, bzw. Ohrakupunktur
  • Feststellen von Fehlregulationen:
    Die Muskel- oder Gelenkfunktion der Kiefergelenke und/oder des Hinterhauptes und der
    Halswirbel können bei der Entstehung von Tinnitus unter anderem eine bedeutende Rolle spielen.
    Hier empfehle ich dem Patienten eine regulatorische Osteopathische Therapie.
  • Mögliche Schwermetallbelastungen (Aluminium, Blei, Quecksilber und Cadmium) werden
    überprüft und ausgeleitet.
  • Auch das vegetative Nervensystem spielt eine tragende Rolle. Aus diesem den Grund ist es sehr
    ratsam für Ruhe und Entspannung zu sorgen (Stressbewältigung) und starke akustische
    Belastungen zu meiden. Das Hören von leiser, rhythmischer Musik ist hingegen empfehlenswert.
  • Achten Sie auf eine gesunde Ernährungsweise, reduzieren Sie Ihren Konsum von Kaffee, Nikotin
    und Alkohol.

6.Wie viel kostet eine Tinnitus-Behandlung?

Das ist so einfach nicht zu beantworten und hängt von der Art und Dauer der Therapie ab. Dazu sollte
als erster Schritt ein ausführliches Anamnesegespräch stattfinden. Die ist notwendig, um
herauszufinden, ob es bei Ihnen um ein akutes Auftreten der Tinnitus-Symptome geht oder ob schon
ein chronisches Geschehen eingetreten ist.
Wir klären gemeinsam welche Symptome bei Ihnen auftreten und vor allem wie lange Sie diese
Beschwerden schon haben.
Bei akuten Symptomen ist die Behandlung weniger zeitaufwendig wie bei chronischen Symptomen,
welche doch meist eine längere Therapie in Anspruch nehmen.