Mal ehrlich, wer plant Kinderlosigkeit ? Eine Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach hat ergeben, dass sich bewusst nur acht Prozent der Deutschen gegen Nachwuchs entscheiden. Trotz Kinderwunsch kommt es aber bei jedem fünften Paar nicht zu einer Schwangerschaft – und das gilt sogar für Eltern, die bereits ein Kind haben und sich ein weiteres wünschen. Drei Viertel aller Deutschen unter 50 Jahren wünschen sich Kinder. Damit ergibt die Statistik eine Zahl von 1,4 Millionen Deutschen, die ungewollt kinderlos sind.

Ein Paar gilt nach der Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) als steril, wenn die Frau innerhalb eines Jahres mit regelmäßigem, ungeschütztem Verkehr nicht schwanger wird. Im Einzelfall sagt dies jedoch nicht viel über die tatsächlichen Chancen für die Geburt eines Kindes aus. Jede dritte Frau mit Kinderwunsch wartet länger als ein Jahr auf eine Schwangerschaft. Auch bei einem gesunden Paar beträgt die Chance, bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr innerhalb eines Zyklus schwanger zu werden, lediglich 10 bis 30 Prozent je nach Alter, da es nicht bei jedem Verkehr zu einer Befruchtung kommt.

Welche Möglichkeiten gibt es nun, den Ursachen auf den Grund zu gehen und Hilfe zu finden, wenn die natürliche Fruchtbarkeit in Frage gestellt ist ?
Gibt es Potentiale und Alternativen zur künstlichen Befruchtung oder Adoption ?

Yvonne Rosenfeld-Watanabeschöpft dazu  in Ihrer Praxis für Haut- und Stoffwechselerkrankungen Möglichkeiten und Therapien aus, die weit über die klassischen Behandlungsmethoden hinausgehen. Zusätzlich zum ersten Ansatz über die Spermiogenese/Spermogramm (Prüfung von Missbildung, Beweglichkeit, Menge der Spermien) beim Mann und der Anamnese bei der Frau, erweitert sie die Ursachenforschung auf mehrere Kategorien:

1.Körperliche Ursachen

Bei der Frau können dies hormonelle Störungen der Hirnanhangsdrüse, der Schilddrüse, der Nebennierenrinde, Diabetes, Infektionskrankheiten oder Verwachsungen der Eierstöcke, Endometriose oder auch eine nicht behandelte Chlamydieninfektion sein. Auch die langjährige Einnahme der Antibabypille kann die Funktion des Eierstocks verändert haben. Umweltgifte ergänzen das Spektrum und regen an, beispielsweise über den Umgang mit Weichmachern (BPA=Bisphenol A) nachzudenken. Dieses Gift befindet sich u.a. in Plastikflaschen und nimmt, ähnlich wie andere Pestizide (z.B. in Obst), negativen Einfluss auf die Qualität der Spermien, die Libido und den Hormonhaushalt der Frau.

Zu körperlichen Ursachen beim Mann gehören unter anderem eine gestörte Hodenfunktion, ein Verschluss des Samenleiters, immunologische Sterilität, d.h. es gibt Antikörper gegen Samenzellen und Infektionen. Oft ist auch die Tatsache nicht bekannt, dass beispielsweise extremer Radsport bei Männern dazu führt, dass Probleme im Genitalbereich auftreten. Das Spektrum der Beschwerden ist vielfältig und reicht von  Taubheit der Genitalien bis hin zu Erektionsstörungen. Durch die beim Radeln entstehende Hitze in der Beckengegend drohen Radlern zudem eine verringerte Spermienfunktion und Schäden an den Hoden mit der Gefahr der Unfruchtbarkeit. Das schreibt ein Londoner Urologe im Fachblatt “BJU International”.

2. Ernährung

“Übergewichtige produzieren vermehrt Insulin, wodurch eine Insulinresistenz gefördert wird.”, meint Dr. Klaus König, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF). “Dabei handelt es sich um eine Störung, bei der durch einen Überschuss an männlichen Hormonen in den Eierstöcken die Reifung der Eibläschen beeinträchtigt ist. Es kommt dann nur selten oder gar nicht zu einem Eisprung. Durch das Ausbleiben des Eisprungs, tritt bei vielen betroffenen Frauen dann auch keine Periode mehr auf.” Übergewicht beeinträchtigt damit die Fruchtbarkeit bei Frauen sogar stärker als das Rauchen ! Neben den bereits genannten Ursachen können selbstverständlich auch Alkohol und Nikotin, wie auch bestimmte Medikamente negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben.

3. Psychische Belastungen und Probleme, innere Konflikte und Ängste 

Besonders wichtig ist hier der ganzheitliche Ansatz, den die Naturheilkunde als wesentlichen Ausgangspunkt betrachtet. Die Konfrontation mit Fragen, die die Paarstruktur betreffen, ergänzen umfassend die Werte und Informationen, die das medizinische und physische Umfeld betreffen. So ergibt sich ein genauer Ansatzpunkt für die weitere Behandlung. Möchten wirklich beide Partner ein Kind? Ist im Leben Raum für ein Kind und gibt es greifbaren, physischen Platz für Nachwuchs ? Hat das Paar eine erfüllte Sexualität oder dient das Kind womöglich als Projektionsfläche für eigene, unerfüllte Sehnsüchte und Wünsche? “Zutiefst persönliche Ursehnsüchte kreuzen sich hier mit einem utopischen Begehren nach einer besseren Welt”, schreibt die Autorin Millay Hyatt über ihre eigene Kinderlosigkeit.

Alle genannten Aspekte können zum Thema Unfruchtbarkeit wichtige Ergebnisse liefern. In einem ersten Gespräch erhalten die Patienten bei Frau Rosenfeldt-Watanabe die Möglichkeit, ihre persönliche Ursachen zu diesem komplexen Thema herauszufinden. Im Anschluss arbeiten die Heilpraktikerin und die betroffenen Personen gemeinsam in einer auf sie abgestimmten Therapie konsequent auf das ersehnte Ziel hin: Ein glucksendes Lachen zu hören,, zarte, weiche Haut zu spüren und den einzigartigen besonderen Duft, der dem kleinsten Erdenbürger anhaftet, zu riechen – also endlich Mama und Papa zu sein !

Yvonne Rosenfeldt-Wanatabe

Redaktionelle Verarbeitung: Sonja Lehmann
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